Lebenslauf: Das Leben von Lysander und seinem Zwillingsbruder Lorcan begann am 19.April im Jahre 2005 in dem kleinen Fischerort Doolin in Irland. Dabei verlief die Geburt etwas unerwartet, da beide es wohl so eilig hatten, dass sie zwei Wochen vor dem eigentlichen Geburtstermin zur Welt kamen. Was wohl auch erklären würde, warum ihre Eltern es nicht mehr ins Krankenhaus, ein paar Kilometer von ihrem Haus entfernt, geschafft haben. Zum Glück gab es in der Nähe einen Arzt und so wurde einfach eine Hausgeburt draus gemacht. Diese verlief auch relativ Problemlos dafür, dass beide eigentlich zu früh auf die Welt kamen. Selbstverständlich fuhr seine Familie, etwas nach der Geburt, trotzdem noch ins Krankenhaus um wirklich sicher zugehen, dass es beiden gut ging. Im Krankenhaus wurde dann bestätigt, dass beide wohlauf waren und so konnte ihr Leben also beginnen.
Die ersten Jahre in ihrem Leben waren dabei nicht wirklich spannend oder erwähnenswert. Jedenfalls bis zu ihrer Einschulung mit 6 Jahren. Lys erinnert sich noch heute sehr gut daran, wie aufgeregt er gewesen war. Endlich würde er die Schule besuchen dürfen und dies war für ihn etwas sehr Besonderes. Das konnten die Sprüche seiner Schwester, wie nervig Schule doch sei, auch nicht mehr ändern. Er weiß noch genau, wie er vor Aufregung nicht geschlafen hatte und früh morgens seine Eltern aus dem Bett geschmissen hat. Gut heute muss er sich wohl eingestehen, dass 4 Uhr morgens zu früh für Frühstück gewesen sei aber er wollte damals halt nicht zu spät kommen. Das am Ende er schuld war, dass sie fast zu spät kamen, verschweigt er aber lieber. Naja zum Glück haben sie es trotzdem noch knapp geschafft und am Ende des Tages, wurde dann noch ein Fest in der Familie gefeiert. Quasi eine "die Zwillinge wurden eingeschult" Feier.
In denn nächsten zwei Jahren, änderte sich Lysanders Meinung über die Schule schnell wieder. Der Grund dafür war leicht erklärt. Sein Bruder. Dieser verbrachte nämlich eher Zeit mit seinen Freunden, weshalb sich, die vorher so unzertrennlichen Zwillinge, auseinander lebten. Lysander, der im Gegensatz zu seinem Bruder, eher wenig Kontakt zu anderen hatte, war nicht grade erfreut darüber aber ändern konnte er es auch nicht. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als die zu akzeptieren, auch wenn es ihm etwas schwer fiel. Gebessert hat sich das erst wieder mit 8 Jahren, als Lys auf die so "kluge" Idee kam, alleine im Wald zu spazieren. Dass man dabei wenigstens jemanden Bescheid sagen sollte, hatte er damals zudem auch noch vergessen. So lief er also allein in einem dunklen Wald umher, ohne das jemand wusste, wo er war. Am Ende kam es dann so, wie es kommen sollte und er verlief sich. Dabei war dies noch Nichtmal das schlimmste, denn bei seinem Glück, stolperte er über eine Wurzel und brach sich dabei ein Bein. Da durch konnte er sich natürlich nicht mehr bewegen. So blieb ihm also nichts anderes übrig, als auf dem kalten Waldboden liegen zu bleiben, bis man ihn fand oder er sterben würde. Zum Glück wurde er gefunden und zwar von Lorcan, der natürlich ebenfalls stolpern musste und es irgendwie schaffte, obwohl er auf Lysander gelandet war, sich ebenfalls das Bein zu brechen. Gemeinsam lagen nun also beide, mehrere Stunden auf dem Waldboden und das es mittlerweile Nachts wurde, verschlimmerte das ganze nur. Wenigstens hatten beide in dieser Zeit ein klärendes Gespräch und gefunden wurden beide ja auch noch. Und zwar von ihren Eltern, die zum Glück, nicht stolperten, sondern sofort mit ihnen ins Krankenhaus fuhren. Am Ende kamen sie mit einem eingegipsten Bein und einer leichten Unterkühlung davon und seit dem, sah man sie die nächsten Monate nur noch gemeinsam.
Die weiteren Jahre verliefen dann wieder ziemlich unspannend, bis zu ihren 14.Geburtstag. An diesem bekamen beide nämlich ein Austauschjahr von ihren Eltern geschenkt. Das beste dabei war aber eher, dass sie freie Wahl bei dem Ziel hatten. Für Lysander stand natürlich sofort fest, dass er sein Jahr in Forks verbringen würde, um seine vor kurzen nach Forks gezogene Schwester wieder zusehen. Allerdings würde er zum ersten mal komplett von seinem Bruder getrennt sein, der sich lieber für ein anderes Ziel entschied. Dies hielt ihn allerdings nicht ab und so reiste er also nach Forks.
Die Anfangszeit war dabei ziemlich schwer für ihn. Kein Wunder, er war mehrere hunderte oder tausende Kilometer von seiner Familie weg und dazu noch in einem fremden Land. Wenigstens hatte er seine Schwester und später auch noch seinen besten Freund William. Wobei er anfangs ziemlich skeptisch war, warum ausgerechnet William und er zu Freunden wurden. Sie hatten quasi nichts gemeinsam. Mit William als Freund schaffte er es also durch sein Austauschjahr und irgendwie faszinierte ihn Forks. Zwar kann er selbst heute nicht genau sagen warum, aber kurzerhand hatte er seine Eltern gefragt, ob er nicht hier bleiben könnte. Diese waren zwar anfangs nicht sehr begeistert aber wofür hat man denn große Schwestern. Und so schafften es beide, nach einem sehr langen Gespräch, ihre Eltern doch noch zu überzeugen. So zog er also zu seiner Schwester nach Forks und besuchte weiterhin die High School dort.
Mit 15 Jahren wurde allerdings sein Leben komplett auf denn Kopf gestellt. Man kennt das ja, die große Liebe und ähnlicher Kram. Nur verlief sie bei ihm etwas anders, denn anstatt sich in ein Mädchen, wie wohl jeder andere Junge aus der Klasse, verliebte er sich in einen anderen Jungen und dazu noch seinen besten Freund William. Leicht überrumpelt darüber, dass er erstens anscheinend auf Jungs stand und zweitens dann auch noch auf William, zog er sich erstmals wieder etwas in denn Hintergrund zurück. Nur noch selten sprach er mit jemanden, bis zu einem Abend.
An diesem Abend, war William ohne sich anzukündigen, einfach bei ihm aufgetaucht. Natürlich wollte er seinen besten Freund nicht einfach vor der Tür stehen lassen, schließlich hatte er dies in der letzten Zeit schon genug getan und so ließ er ihn in die Wohnung. Der Abend verlief dann eigentlich ganz normal und für ein paar Stunden, in denen seine Schwester übrigens nicht da war, konnte er einfach alles vergessen. Ein paar Stunden, in denen er und William, wie früher einfach nur Freunde waren und Lys keinen Abstand zu William wegen irgendeinem Gefühl nahm. Leider war dieser Abend ziemlich schnell vorbei.
Die nächsten Wochen wurden allerdings sehr komisch, denn auf mysteriöse Art und Weise, war William seit dem Abend erstaunlich schnell gewachsen. Noch dazu sah er viel älter aus und sofort wusste Lys, dass hier irgendwas nicht stimmte. Und nein nicht nur die Tatsache, dass Lysander wohl der einzige war, dem dies auffiel. Jedenfalls bemerkte er in der nächsten Zeit immer mehr Veränderungen an William. Davon ziemlich verwirrt, lud er William kurzerhand zu einem weiteren Abend bei sich ein, in der Hoffnung endlich mehr über die plötzlichen Änderungen erfahren zu können. Dieser zweite Abend fand auch nur wenige Wochen nach der ersten Veränderung statt und davon angetrieben mehr zu erfahren, schloss er mit William einen Deal ab. Er würde ihm alles über die Veränderungen erzählen und dafür würde William auch ein Geheimnis von Lysander erfahren. Zu seiner Verwunderung ging William darauf ein, unter der Bedingung, dass Lys anfangen sollte und so outete er sich vor William, verschwieg ihm dabei allerdings seine Gefühle zu ihm. Daraufhin klärte William ihn über die Welt der übernatürlichen Wesen und seiner wahren Herkunft auf. Davon geschockt beendete Lysander sofort denn Abend, bereute dies wieder sofort, als William grade einmal ein paar Minuten aus der Wohnung war.
Das dies sein aller letzter Abend in Forks sein würde, wusste Lysander natürlich nicht, als er sich voller Schuldgefühle ins Bett legte. Die Nacht konnte er natürlich nur schwer schlafen. Einerseits weil er noch nicht wusste wie William mit seinem Coming Out umgehen würde und andererseits weil er schon etwas davon geschockt war, dass William gar kein Mensch ist. Im Nachhinein war er froh darüber in dieser Nacht nicht geschlafen zuhaben, denn sonst hätte er um kurz vor 2 Uhr wohl den Anruf seiner Mutter verpasst. Obwohl die Neuigkeit, die sie ihm mitteilte alles andere als schön war.
Am nächsten Morgen flog Lys auch schon wegen diesem Anruf zurück nach Irland, um dort seinen im Koma liegenden Bruder besuchen zu können. Dieser hatte nämlich einen sehr schweren Unfall und lag seit dem im Koma. Einen Koma aus dem er nicht mehr erwachte und so kam es, wie es kommen sollte und die Ärzte stellten die Maschinen ab. Geschockt davon zusehen wie sein Bruder starb, sank Lysander in schwere Depressionen. Was einerseits auch kein Wunder war, schließlich war Lorcan ein Teil von ihm und mit ihm, starb auch ein Teil von Lysander. Aber irgendwie musste das Leben weitergehen, auch wenn er ihm am liebsten gefolgt wäre. Aber wie bereits erwähnt, versank Lysander, durch denn Tod seines Zwillingsbruders in schwere Depressionen. Anfangs waren sie auch noch nicht so schlimm, so das Lysander sich nur in seinem ehemaligen Zimmer einschloss und tagelang nicht rauskam, aber am Ende wurde sie sogar so schlimm, dass Lysander kurz davor war von der nächst besten Brücke zu springen. Aber das leben musste weitergehen und zog letztendlich Lysander selbst, die Notbremse und wies sich freiwillig in eine Klinik ein.
Dort verbrachte er mehrere Monate, bis ihn die Ärzte als halbwegs geheilt ansahen und er diese als quasi neuer Mensch verlassen konnte. Wobei neuer Mensch wortwörtlich gemeint war, denn Lysander hatte sich in den paar Monaten komplett verändert. Nicht nur war aus dem Milchbubi jemand mit Muskeln, geworden sondern auch charakterlich änderte er sich sehr stark. Aber trotz vieler Veränderungen und seiner Entlassung aus der Klinik, lastete Lorcans Tod immer noch auf ihn. Zwar waren die Depressionen laut Ärzten geheilt worden aber dafür litt er nun an PTBS und Nervenzusammenbrüchen. Die Ärzte meinten zwar, dies komme nur daher, weil er sich durch seinen Zwilling quasi selber sterben sah und das dies schon irgendwann weg gehen würde. Aber Lysander glaubte nie wirklich daran. Zumindest hatte er nun wieder genug Lebensmut, durch die Klinik bekommen, um zurück nach Forks zufliegen. Mit dem Ziel, die Freundschaft zu William noch zuretten. Ohne zu wissen, dass sein Rückflug nach Forks, noch sein komplettes Leben ändern würde.
| Hintergrundgeschichte |